Mütterzentrum Traunstein e.V.
Alle großen Leute sind einmal Kinder gewesen, aber nur wenige erinnern sich daran!
Konzeption für die KITA Himmelszelt Traunstein
Kindertagesstätte
„Himmelszelt“
Vonfichtstr. 5,9 und 11
83278 Traunstein
Träger:
„Mütterzentrum e.V. Traunstein“
Vonfichtstr. 9
83278 Traunstein
Konzeption KITA Himmelszelt zum runterladen:
Inhalt
1 Rahmenbedingungen unserer Kindertagestätte (Kita)
1.1 Informationen zum Träger und zur Einrichtung
1.1.1 Zielgruppe
1.1.2 Träger
1.1.3 Standort/Lage
1.1.4 Öffnungszeiten & Schließzeiten
1.1.5 Anzahl der Plätze
1.1.6 Qualitätssicherung
1.1.7 Team
1.1.8 Tagesablauf
1.2 Situation der Kinder und Familien im Einzugsgebiet
1.3 Rechtsgrundlagen
1.4 Gesetzliche Vorschriften
1.4.1 Bayerisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (Baykibig)
1.4.2 § 8a SGB VIII
1.4.3 § 72a SGB VIII
2 Prinzipien unseres Handelns
2.1 Unser Bild vom Kind
2.2 Der pädagogische Ansatz 4/5
2.3 Pädagogisches Leitziel
2.4 Partizipation
2.5 Übergänge / Transitionen
2.6 Beobachtungsbögen
3 Elternarbeit = Bildungs- und- Erziehungspartnerschaft
3.1 Eingewöhnungszeit
3.2 Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern
3.3 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
3.4 Dokumentation 3.5 3.5 3.5 Beschwerdemanagement
4 Die Lernumgebung
5 Ernährung und Körperpflege
5.1 Ernährung
5.2 Körperpflege
5.3 Krankheiten
6 Literaturverzeichnis
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1 Rahmenbedingungen unserer Kindertagestätte (Kita)
1.1Informationen zum Träger und zur Einrichtung
1.1.1 Zielgruppe
Die Kita nimmt Kinder im Alter von 12 Monaten bis 6 Jahren auf.
1.1.2 Träger
Mit dem Mütterzentrum Traunstein e. V. als Träger der Kita „Kita Himmelszelt“ arbeiten wir mit den Ressourcen
langjähriger Erfahrung in der vielfältigen Begleitung und Unterstützung von Familien, gleich welcher Nationalität oder Religion. Dadurch ist es uns möglich, vernetzt und interdisziplinär zu agieren, um umfassende familienunterstützende Angebote gewährleisten zu können. Von offener Beratung bis hin zum Großmütterdienst bietet das Mütterzentrum Traunstein ein Repertoire unterschiedlichster Leistungen für Familien. Die Anbindung an das Mütterzentrum steht selbstverständlich als ergänzende Einrichtung allen Kitaeltern zur Verfügung.
1.1.3 Standort/Lage
Die Kita Himmelszelt befindet sich in drei Gebäuden, die in unmittelbarer Nähe zueinander liegen.
Im Haupthaus (Vonfichtstraße 11) finden sich neben dem Leitungsbüro, vier Krippengruppen und die kleine Küche, in der die Brotzeit für die Krippenkinder gerichtet wird.
Auch die hauswirtschaftlichen Räume befinden sich in diesem Haus. Dieses Haus bietet den Kindern circa 1000 m² zum Entfalten in hellen, freundlichen Räumen.
Direkt gegenüber liegt das Familienzentrum des Mütterzentrums (Vonfichtstraße 9) in dem sich neben der
Krippengruppe mit verkürzter Buchungszeit im Erdgeschoss die zwei Kindergartengruppen im 1. Und 2. Stock
befinden. Hier stehen den Kindern gut über 650 m² mit einer großen Dachterrasse zur Verfügung.
Bei beiden Gebäuden gibt es eine Freifläche, die von den Kindern genutzt wird.
Im KWEA (Vonfichtstraße 5) sind zwei Krippengruppen im Erdgeschoss rechts auf gut 200 m² untergebracht. Hier
befindet sich ein großer Naturbereich, der von der gesamten Kita unterschiedlich genutzt wird.
Die Kita Himmelszelt liegt in der Vonfichtstraße in einem ruhigen Wohngebiet in unmittelbarer Nähe zu einem weiteren Kindergarten. In der direkten Nachbarschaft befinden sich zwei Seniorenheime mit denen die Kita Himmelszelt eine
fruchtbare Kooperation pflegt.
Das Studienseminar bzw. der Campus Sankt Michael befindet sich ebenfalls in direkter Nähe. Auch hier findet eine gute Zusammenarbeit statt. Durch die direkte Nähe zum Bahnhof der Stadt Traunstein können gerade die
Kindergartenkinder vielfältige Ausflüge und Exkursionen unternehmen. Da sich mehrere Geschäfte in der Nähe
befinden, können die Kinder dort in den Gruppen einkaufen.
Der Spielplatz am Wochinger Spitz wird von den Gruppen der Kita gerne besucht.
Die Stadt Traunstein bietet den Familien zahlreiche Vereine und ein vielfältiges Angebot Freizeitmöglichkeiten.
1.1.4 Öffnungszeiten & Schließzeiten
Die täglichen Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag 7.00 – 17.30 Uhr.
Die Buchungszeiten sind über den Betreuungsvertrag und den Buchungsbeleg geregelt.
Es gibt ca. 30 Schließtage pro Kindergartenjahr. Diese liegen zwischen Weihnachten und Heilig Drei Könige,
Pfingstferien und drei Wochen in den Sommerferien. Zusätzlich wird es einzelne Schließtage z. B. für gemeinsame Personal - Fortbildungen, Planungstage usw. geben. Eine genaue Übersicht der geschlossenen Tage erhalten die Eltern jeweils zu Beginn des Kitajahres.
1.1.5 Anzahl der Plätze
Die Kita bietet Platz für neun Gruppen. Es gibt eine Krippengruppe mit verkürzten Buchungszeiten, die gleichzeitig von 12 Kinder besucht werden kann. Hier besteht die Möglichkeit von Platzteilungen. Des Weiteren gibt es sechs Krippengruppen. Eine Krippengruppe für bis zu 13 Kinder von 0 bis 3 Jahren. Zwei Kindergartengruppen für bis zu 25 Kinder von 3 bis 6 Jahren. Wie in allen unseren Einrichtungen gibt es die Möglichkeit zu integrativen Plätzen.
1.1.6 Qualitätssicherung
Zur Qualitätssicherung wird den Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, Fortbildungen zu besuchen und gemeinsame Teamsitzungen abzuhalten. Für den Qualitätsentwicklungsprozess bearbeitet das Personal regelmäßig die
gemeinsame Konzeption ebenso werden bestehende Vorgehensweisen, eigenes Verhalten usw. reflektiert. Des
Weiteren werden jährlich mehrere Evaluationsverfahren durchgeführt, z. B. Elternbefragungen und
Leistungsbeurteilungen für das Personal.
1.1.7 Team
Die Kita Himmelszelt arbeitet interdisziplinär und wird in der Gesamtleitung von einer Diplomsozialpädagogin (FH)
geleitet. Die stellvertretende Leitung ist gleichzeitig Bereichsleitung des Kindergartens. In jeder Gruppe arbeitet ein/e
Erzieher/in als Gruppenleitung, eine Ergänzungskraft und eine oder zwei Hilfskräfte oder Praktikanten.
Teamsitzungen finden regelmäßig statt. (z.B. Gruppenleiterteam alle zwei Wochen, Kleinteam wöchentlich)
Wir arbeiten nach dem Situationsansatz mit Einflüssen von Montessoripädagogik.
1.1.8 Tagesablauf
Krippe:
ab 07.00 Uhr
09.15 Uhr
09.30 Uhr
10:30 Uhr
11.30 Uhr
ab 12.00 Uhr
12.00 Uhr
ca.14.30 Uhr
Bringzeit
Morgenkreis gemeinsamer Beginn des Tages
Gemeinsame Brotzeit
Freies Spiel/Bewegung/Zeit für Pflege
gemeinsames Mittagessen
Abholzeit/ Zeit für Pflege/ generelle Abholzeit in der Krippengruppe mit verkürzter Buchungszeit (Ende dieser Gruppe)
Mittagsschlaf
gemeinsame Brotzeit
anschließend freies Spiel/Zeit für Pflege
Bringzeit
Morgenkreis gemeinsamer Beginn des Tages
Gleitende Brotzeit, außer bei Geburtstagen oder Ausflügen
Freispiel / Aktionen / Naturtag / Musik mit Kiddys Music / Vorschule 7 Vorkurs Deutsch 240 / Gartenzeit
Mittagessen
Abholzeit / Ruhen / Gartenzeit
gemeinsame Brotzeit
anschließend Freispiel/ Gartenzeit
Kindergarten:
ab 07.00 Uhr
08.15 Uhr
bis 10.00 Uhr
ab 10:30 Uhr
ab 12.00 Uhr
13.00 Uhr
ca. 15.00 Uhr
Vorschule:
Einmal wöchentlich findet die Arbeit in der Kleingruppe für circa 60 Minuten pro Einheit statt. Die Kinder werden gruppenübergreifend nach ihren Stärken zusammengefasst und gefördert. Mit Hilfe verschiedenster Inhalte (Experimente, Arbeitsblätter, Turnstunden, Bastelarbeiten etc.) werden wichtige Grundvoraussetzungen für einen gelungenen Übergang in die Schule geschaffen. Ziel ist es den Kindern keinen Wissensvorsprung zu verschaffen, viel mehr steht der Spaß und die gemeinsame Freude am Lernen im Vordergrund.
Vorkurs Deutsch:
Einmal wöchentlich findet die Arbeit in der Kleingruppe für circa 60 Minuten statt. Am Vorkurs Deutsch dürfen alle Kinder teilnehmen, die beim Spracherwerb der deutschen Sprache Unterstützung benötigen. Dies betrifft alle Kinder, die mehrsprachig aufwachsen oder Kinder, welche im Erwerb ihrer Muttersprache (Deutsch) unterstützt werden sollen.
Dabei steht die Freude und der Spaß am Lernen im Vordergrund und alle Inhalte werden spielerisch und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kinder aufgebaut.
Im letzten Kindergartenjahr vor der Schule kommt eine weitere Einheit Vorkurs D240 hinzu, welche von einer Lehrer/in der Ludwig Thoma Grundschule geleitet wird.
1.2 Situation der Kinder und Familien im Einzugsgebiet
Die Situation der einzelnen Familien ist sehr unterschiedlich. Es können Kinder von Alleinerziehenden, aus Familien mit Migrationshintergrund, aus Familien in denen beide Elternteile berufstätig sind oder die Mutter zu Hause ist, sein.
Eine Mindestbuchung von 20 Wochenstunden ist jedoch erforderlich, außer in der Krippengruppe mit verkürzter Buchungszeit. Hier ist eine Mindestbuchungszeit von 10 Wochenstunden erforderlich.
1.3 Rechtsgrundlagen
-
Betriebserlaubnis nach §45 SGB VIII
-
Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen
-
Richtlinien zur Förderung der Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern in Kinderkrippen
-
BayKiBiG
Die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Kinder ist durch pädagogische Fachkräfte zu sichern (§15 AV Bay. Ki.Bi. 6) Der Anstellungsschlüssel von mindestens 1:11.5 ist einzuhalten. Dieser wird aus den gebuchten Zeiten der Kinder errechnet.
1.4 Gesetzliche Vorschriften
1.4.1 Bayerisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (Baykibig)
Unser pädagogisches Konzept basiert auf dem bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz und auf den dazu gehörenden Ausführungsverordnungen des Ministeriums. Daraus ergeben sich die gesetzlichen Regelungen für die
Einrichtungen in Bayern. Auch der bayerische Bildungs- und Erziehungsplan ist hier verankert, der eine Leitlinien und
Grundlage für unsere Einrichtungskonzeption ist. Unsere Einrichtung bietet den Kindern hiermit vielfältige und
entwicklungsangemessene Erfahrungen.
1.4.2 § 8a SGB VIII
Zwischen dem Träger der Einrichtung und dem Amt für Kinder, Jugend und Familie gibt es eine Vereinbarung zur
Sicherstellung des Schutzauftrages nach § 8 a SGB VII. Wenn das Fachpersonal bei einem Kind einen gravierenden Hinweis
auf Kindeswohlgefährdung feststellt, ist diese verpflichtet dies zu melden. Das geistige, körperliche und seelische Wohl des
Kindes muss geschützt werden.
Wir bemühen uns das Wohl der Kinder sowohl in der Einrichtung als auch zu Hause zu sichern, aus diesen Gründen ist
das U-Heft in der Einrichtung vorzulegen. Dadurch soll gesichert werden, dass alle Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig
durchgeführt werden.
Zur weiteren Prävention in der Kita gibt es ein Schutzkonzept in unserer Einrichtung. Hier findet man eine Risikoanalyse sowie den Verhaltenskodex für unsere Mitarbeiter.
1.4.3 § 72a SGB VIII
Der Träger verpflichtet sich bei Einstellung von Fachkräften, die in der Kita tätig sind, ein erweitertes Führungszeugnis nach dem §30 a des Bundeszentralregistergesetzes einzufordern.
2 Prinzipien unseres Handelns
2.1 Unser Bild vom Kind
Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit und deshalb sein eigenes Lern- und Entwicklungstempo, das sehr unterschiedlich sein kann. Jedes Kind macht genau dann seinen Entwicklungsschritt, wenn es sich dafür bereit fühlt, also sicher mit dem bisher erlernten ist. Alle motorischen Fähigkeiten und auch das Selbstvertrauen entwickelt das Kind selbst, wenn es ein entsprechendes wertschätzendes und liebevolles Umfeld dafür hat. (Nach Emmi Pikler)
2.2 Der pädagogische Ansatz 4/5
Wir arbeiten nach dem situationsorientierten Ansatz mit Einflüssen von Maria Montessori. Dabei stehen die Wünsche und Erlebnisse der Kinder im Mittelpunkt. So werden zu den jeweiligen Themen Projekte gestaltet und die Materialien in der
Gruppe angepasst. Hierbei ist die Mitwirkung der Kinder (Partizipation) sehr wichtig; siehe Punkt 2.4. Immer, wenn eigene
Ideen umgesetzt werden dürfen, zeigen Kinder eine verstärkte Eigenmotivation und Lebensfreude. Die Verarbeitung des
Erlebten soll die Kinder seelisch entlasten, damit sie sich in der heutigen, von Reizüberflutung geprägten Welt, positiv
entwickeln können. Grundlagen für den Situationsorientierten Ansatz sind Annahmen aus drei Fachrichtungen.
1. Die Bindungsforschung geht davon aus, dass Kinder emotional-soziale Kompetenzen, Wahrnehmungsoffenheit,
Selbstannahme oder andere personale Kompetenzen über soziale Beziehungen aufbauen. Deshalb ist die Erzieher/in im
Situationsorientierten Ansatz vor allem Vorbild und Bindungspartnerin und gar nicht Lehrerin.
2. Laut Bildungsforschung, so Krenz, kann man Kinder nicht bilden, da eine nachhaltige Bildung immer nur durch
Selbstbildung geschieht. Deshalb soll - laut Situationsorientiertem Ansatz - den Kindern vor allem Lebensfreude vermittelt
werden, so dass das Kind sein Leben entwickeln möchte.
3. Krenz führt auch die Hirnforschung an, der zufolge Glücksempfinden für die Selbstbildung entscheidend ist. Durch
Lebensfreude setzt sich ein Kind gerne mit Lebenseindrücken auseinander. Außerdem ist Wahrnehmungsoffenheit
Voraussetzung dafür, dass Kinder sich gut auf das zukünftige Leben in dieser Welt vorbereiten. Und wenn Kinder offene
Fragen und Erlebnisse nicht verarbeiten, mangelt es an Wahrnehmungsoffenheit, so Krenz.“
Einflüsse von Maria Montessori (vgl. Pädagogische Handlungskonzepte von Montessori bis zum Situationsansatz,
2006, 1996) Im Vordergrund steht schon im Kindergarten die Erziehung zur Selbstständig
"Hilf mir, es selbst zu tun" gilt als Motto der Montessoripädagogik".
2.3 Pädagogisches Leitziel
„Das Kind wird nicht erst Mensch, es ist Mensch!“
Wir orientieren uns in unserer pädagogischen Arbeit an den Empfehlungen des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans
(BayBEP). Anhand der Vermittlung sog. „Basiskompetenzen“ möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass das Kind in seiner
Würde, seiner individuellen Persönlichkeit und seiner Einzigartigkeit respektiert und wertgeschätzt wird.
Zu diesen Basiskompetenzen zählen:
-
Orientierungskompetenz (demokratische Grundhaltung des pädagogischen Personals, Ermöglichung von Freiräumen zur aktiven Eigengestaltung, altersgemäße Partizipation des Kindes)
-
Personale Kompetenzen (Erleben von Autonomie, Selbstregulation und Selbstwirksamkeit= Kohärenz)
-
Lernkompetenz (Freude am Lernen vermitteln, Ermunterung zur eigenständigen Lösung von Aufgaben, damit das Kind eigene Rückschlüsse ziehen und auf andere Situationen anwenden kann)
-
Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme (Ermöglichung der Übernahme selbständiger Aufgaben und Tätigkeiten)
Die Basiskompetenzen werden im sozialen Miteinander vermittelt und begreifbar. Die Vorbildfunktion des pädagogischen Personals ist hierbei von wesentlicher Bedeutung. Das Lernen von und mit anderen Kindern kann jedoch auch pädagogisches Personal nicht ersetzen. Aus diesem Grund obliegt ihm die Aufgabe, den Tagesablauf so zu gestalten, dass Kinder die Möglichkeit erhalten, in einer vertrauensvollen und geschützten Atmosphäre Erfahrungen innerhalb einer Gruppe zu sammeln und zugleich ihre eigenen Fähigkeiten erproben zu können. Den Basiskompetenzen liegt ein Bild vom resilienten, d.h. widerstandsfähigen Kind zu Grunde. Kinder sollen demzufolge Mut in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln, Umgang mit Herausforderungen erlernen und sich als selbstwirksam erleben. Das pädagogische Personal ist in diesem Kontext angehalten, die Entwicklung von Resilienz (Widerstandsfähigkeit) durch die Förderung persönlicher und sozialer Ressourcen zu ermöglichen.
Unsere Einrichtung sieht sich als eine Stätte für Kinder, in der sie sich liebevoll aufgehoben fühlen können. Jedes Kind ist eine eigene Persönlichkeit, welcher wertschätzend begegnet werden soll. Der Individualität eines jeden Kindes und der Familie, zu der es gehört, versuchen wir mit Achtung und Respekt zu begegnen. Wir wollen Kindern durch Sicherheit und Kontinuität ein Vertrauen vermitteln, aus dem heraus Kinder ihre Umwelt neugierig und explorierend kennenlernen wollen. Zudem schätzen wir die Mithilfe der Familien zum Wohle des Kindes, da die Eltern Experten für die Bedürfnisse und Gewohnheiten ihres Kindes sind.
Unsere Einrichtung steht allen Kindern offen,
unabhängig von Nationalität und Religion und bietet die Möglichkeit,
in Gemeinschaft mit Anderen vielfältige soziale Kontakte zu erleben.
2.4 Partizipation
Partizipation beschreibt die Möglichkeiten der Mitbestimmung der Kinder, den Kita-Alltag betreffend. Die Einflussnahme der Kinder kann, z.B.in den Bereichen gemeinsame Regeln, Tagesprogramm oder Raumgestaltung liegen. 5 Regeln (Gesetze) der Partizipation: - Partizipation muss von den Erwachsenen begleitet werden, Entscheidungsspielraum ohne Anleitung ist nicht sehr effektiv - Partizipation erfordert gleichberechtigten Umgang und keine Dominanz der Erwachsenen - Die Haltung den Kindern gegenüber ist wertschätzend - Die Kinder werden unterstützt eine „Gesprächs- und Streitkultur“ zu entwickeln. - Die Kinder haben keine uneingeschränkten Entscheidungsmöglichkeiten, sondern Erwachsene müssen den Kindern verbindliche Entscheidungsspielräume geben und diese offenlegen.
(Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung; vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen sowie dem Staatsinstitut für Frühpädagogik München; 5. Erweiterte Auflage 2012; Cornelsen Verlag, Berlin; Seite 66 8 Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung; vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen sowie dem Staatsinstitut für Frühpädagogik München; 5. Erweiterte Auflage 2012; Cornelsen Verlag, Berlin; Seite 69)
So werden die Kinder nicht durch die Übernahme von zu viel Verantwortung überfordert. Partizipation ist zielgruppenorientiert. Die Kinder sind verschieden und Erwachsene müssen individuell arbeiten und Inhalte, sowie die Methoden darauf abstimmen. Partizipation muss sich auf die Lebenswelt der Kinder beziehen und die Themen dann kindgerecht aufarbeiten.
2.5 Übergänge / Transitionen
Übergänge sind Lebensabschnitte die gekennzeichnet sind durch Veränderungen. In diesen Zeiten lernen die Kinder sehr viel. Besonders in dieser sensiblen Zeit achten wir darauf, dass der Übergang möglichst fließend und harmonisch für alle Beteiligten (Kind, Eltern, pädagogisches Personal) verläuft. Wenn der erste Übergang positiv verläuft, dann wird das Kind in Hinsicht auf die nächsten Übergänge profitieren.
2.6 Beobachtungsbögen
Die Beobachtungsbögen Seldak, Sismik und Perik vom Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) werden im Kindergarten zur gezielten Beobachtung verwendet. Davon sind Perik, Seldak oder Sismik im BayKiBiG verankert und müssen einmal im Jahr ausgefüllt werden. Bei den Bögen Seldak und Sismik wird die sprachliche Entwicklung genauer betrachtet. Dieser wird bei allen Kindern verwendet, welche das 4. Lebensjahr erreicht haben. Perik fokussiert sich auf die Resilienz der Kinder und wird bei Kindern ab 3,5 Jahren verwendet.
3 Elternarbeit = Bildungs- und- Erziehungspartnerschaft
3.1 Eingewöhnungszeit
In Bezug auf die Eingewöhnungszeit orientieren wir uns am Münchner Modell.
Die Gestaltung der Eingewöhnungszeit gestalten wir elternbegleitet. Nur in kontinuierlicher vertrauensvoller Absprache mit den Eltern können wir dieser Herausforderung begegnen, um sicherzustellen, dass sich das Kind in der Einrichtung wohl fühlt und Vertrauen zu den Bezugspersonen des pädagogischen Personals entwickelt.
Gemeinsam mit den Eltern besprechen wir die Länge, sowie Art und Weise der Eingewöhnungszeit und machen sie abhängig von den Bedürfnissen der Kinder und den Lebensumständen der Eltern. Kinder sind durchaus in der Lage, diese Situation zu bewältigen, jedoch nur mit der Unterstützung ihrer wichtigsten Bezugspersonen, d.h. der Eltern.
Die Erzieher und Erziehrinnen begleiten den Ablösungsprozess, indem sie geduldig und liebevoll auf die Kinder eingehen und ihnen die Zeit geben, die sie brauchen.
Erzieher/innen und Eltern tauschen sich über den Verlauf der Eingewöhnung aus.
Auch die Kindergartenkinder werden in der Kita Himmelszelt mit einer kurzen Eingewöhnung in den Gruppenalltag begleitet, völlig unabhängig ob sie davor eine Krippe besucht haben oder nicht.
Der Leitspruch für unsere Eingewöhnungen in all den Einrichtungen des Mütterzentrum Traunstein e.V. lautet dabei: „Ankommen dürfen statt loslassen müssen!
3.2 Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern
Familie und Kita sind zu gleichen Teilen für das Wohl des Kindes verantwortlich. Aus diesem Grund ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und pädagogischem Personal unerlässlich. Die täglichen Tür- und Angelgespräche sind wichtig, da sie Eltern und Personal ermöglichen, sich über die Tagessituation und aktuelle Ereignisse auszutauschen. Dies schafft langfristig Vertrauen und Sicherheit im Umgang miteinander. Dazu gehören auch Elterngespräche über den individuellen Entwicklungsstand des Kindes. Elternabende werden je nach Bedarf und für die Interessen der Eltern relevanten Themen angeboten. Selbstverständlich schätzen wir auch die Mithilfe und das Engagement der Eltern bei Festen und besonderen Aktivitäten der Einrichtung.
„Zur Förderung der besseren Zusammenarbeit von Eltern, pädagogischem Personal und Träger ist in jeder Tageseinrichtung ein Elternbeirat einzurichten.“
Für eine intensive Zusammenarbeit zwischen Einrichtung und Eltern ist die Installation und jährliche Neuwahl eines Elternbeirates unerlässlich. Die Vertreter des Elternbeirats werden bei wichtigen Entscheidungen des Trägers angehört und über die Planung des Kitajahres, sowie wichtige Termine informiert. Zudem werden sie in die kontinuierliche Fortschreibung der Einrichtungskonzeption miteinbezogen.
Der Elternbeirat wird von der Kitaleitung und dem Träger informiert und angehört, bevor wichtige Entscheidungen getroffen werden. Der Elternbeirat wird jeweils zu Anfang des Kitajahres im Rahmen eines Elternabends gewählt. Elternabende finden mindestens 2-mal jährlich statt. An der inhaltlichen Gestaltung wirkt der Elternbeirat mit. Ebenso hilft der Elternbeirat bei der Organisation von Festen und Feiern im Jahreskreis mit.
Zur Sicherung der Qualität unserer Arbeit führen wir außerdem einmal im Jahr eine Elternbefragung durch.
3.3 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Wir arbeiten eng mit anderen Institutionen, wie Erziehungsberatungsstelle, Jugendamt, Frühförderstellen zusammen. Gerade die Bereiche Inklusion und Integration erfordern die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen, um effektiv und qualitativ hochwertig arbeiten zu können. Schon von Beginn der Kitaarbeit an hatten wir häufig Kinder aus anderen Kulturkreisen in unserer Einrichtung. Auch Kinder mit Behinderung können bei uns aufgenommen werden.
3.4 Dokumentation
Die Entwicklung der Kinder dokumentieren wir mit Portfolio-Ordnern (Ich-Buch). Dieses Ich-Buch ist den Kindern und Eltern jederzeit im Gruppenraum frei zugänglich. Es wird während der gesamten Kitazeit des Kindes mit seiner Beteiligung gestaltet und erweitert. Es bietet den Eltern einen kleinen Einblick in den Alltag ihres Kindes bei uns. Ein vertrauensvolles Verhältnis beiderseits ist unerlässlich, weshalb alle Informationen selbstverständlich der Schweigepflicht unterliegen und vertraulich behandelt werden. Die Entwicklung des Kindes wird regelmäßig beobachtet und dokumentiert. Diese Dokumentation der Lernfortschritte des Kindes bildet die Grundlage für die Elterngespräche.
3.4 Beschwerde Management
Ideen, Beobachtungen, Sorgen, Fragen und Anregungen sind bei uns willkommen und wichtig! Professioneller Umgang mit Anregungen heißt für uns:
-
Alle Beteiligten werden gehört und ernst genommen.
-
Anliegen sollten in der beteiligten Gruppe angesprochen werden.
-
„Lernprozesse entstehen sowohl bei denjenigen, die Beschwerden formulieren (…), als auch bei denen, die Beschwerden entgegennehmen und es wird nach Lösungen gesucht. Die infolge von Beschwerden vorgenommenen Verbesserungsmaßnahmen führen zur Weiterentwicklung der Qualität.
4 Die Lernumgebung
Der Raum der Kita bietet den Kindern eine Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten und ist so gestaltet, dass sie sich frei bewegen können. Spiel- und Bewegungsmaterialien werden individuell zur Verfügung gestellt. Für Bewegung, Rollenspiel, kreative Gestaltung und Bauen stellen wir den Kindern unter anderem Alltagsmaterialen und Klettermöglichkeiten zur Verfügung. Wir achten auf vollständige, saubere und ansprechende Materialien die die Kinder zum Tun anregen und ihre individuelle Entwicklung fördern.
5 Ernährung und Körperpflege
5.1 Ernährung
Die gemeinsamen Mahlzeiten bilden wichtige Fixpunkte im Tagesablauf. Essen ist eine sinnliche Erfahrung in einer kommunikativen Situation, die das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Zudem bildet das wiederkehrende Erlebnis der gemeinsamen Mahlzeit ein wichtiges Ritual für die Kleinkinder. Rituale sind für Kinder von enormer Bedeutung, da sie ein Gefühl von Struktur und Sicherheit geben. Bei der Ernährung der Kinder ist uns die Qualität des Essens ein wichtiges Anliegen. In unserer Einrichtung werden alle Mahlzeiten für die Kinder in der Küche des Mütterzentrums nach DGE frisch zubereitet. Hierbei wird auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung großer Wert gelegt. Die Brotzeiten (vormittags und nachmittags) werden auch von der Kita für alle Kinder frisch zubereitet. Dies ist auch als familienentlastendes Element gedacht und stärkt die Bildung und den Zusammenhalt der Gruppe.
5.2 Körperpflege
Die Pflege von Körper soll kindgerecht und spielerisch vermittelt werden in einer angenehmen und rücksichtsvollen Atmosphäre.
Durch einen jährlichen Besuch des Zahnarztes / der Zahnärztin der LAGZ wird die Pflege der Zähne spielerisch auch in der Krippe vermittelt.
Bei der Sauberkeitserziehung legen wir größten Wert auf die Zusammenarbeit mit den Eltern, um diesem sensiblen Thema vertrauensvoll begegnen zu können. Dies gilt auch für das Wickeln der Kinder.
5.3 Krankheiten
Im Krankheitsfall muss das Personal der Kita benachrichtigt werden. Zum Umgang mit Krankheiten und dem Infektionsschutzgesetz siehe Betreuungsvertrag.
Konzeption erstellt im Juni 2023.
6 Literaturverzeichnis
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, F. u. (2006). Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis hin zur Einschulung. München: Beltz Verlag.
Jung, H., & Lehner, S. (2009). Bayerisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG), Praxishandbuch für Träger, pädagogisches Personal und Eltern. München: Boorberg.
Pädagogische Handlungskonzepte von Montessori bis zum Situationsansatz. (2006, 1996).
Kindergarten heute Spezial(4. Auflage), 5.
Übergang vom Elternhaus in die Kita
-
Anmeldegespräche
-
Schnuppertage mit Eltern
-
Elternabend
-
Eingewöhnungszeit
Übergang vom Kindergarten in die Schule
-
Kooperation mit den Grundschulen der Stadt Traunstein
-
Besuch der Lehrer im Kindergarten
-
Veranstaltungen der Schule besuchen
-
Abschied vom Kindergarten
-
Übernachtung im Kindergarten
-
Besuch nach dem ersten Schultag